Ich habe Tacos gemacht und es wĂ€re beinahe gut gegangen 🌼

Hard Shell Tacos sind in deutschen ProvinzsupermĂ€rkten irgendwie schwer zu bekommen. Ich wollte aber unbedingt welche essen, weil Tacos lecker sind und da stellt sich heraus, dass sie gar nicht schwer zuzubereiten sind, wenn man Tortillas hat, die man sogar in deutschen ProvinzsupermĂ€rkten bekommt. Weil mein Telefon stĂ€ndig Bilder verschlampt, die ich definitiv gemacht habe, gibt es leider kein leckeres Bild von den fertigen Tacos, aber sie sahen ziemlich appetitlich aus, das mĂŒsst ihr mir blind glauben.

Zutaten

  • Tortillas. Je nach dem, wie eure lokalen SupermĂ€rkte drauf sind, heißen die vielleicht auch Wrap oder Tortillawrap oder irgendwie anders. Wenn ihr die Option habt nehmt kleine Tortillas, die es bei uns aber nicht gibt. Tortillas aus Mais sollen besser funktionieren, weil es die aber auch nicht gibt waren unsere aus Weizen und das war auch okay.
  • Hackfleisch. So ungefĂ€hr 50g pro Taco, den ihr am Ende haben wollt, schĂ€tze ich. Wir hatten viel zu viel, aber das macht nichts, aus den Resten kann man auch noch was leckeres machen.
  • Tomaten. Eine große Tomate hat fĂŒr unsere sechs Tacos gut gereicht.
  • Peperoni. Weil wir Verlierer sind haben wir milde Peperoncini genommen. Drei oder vier StĂŒck hatten wir dran, was ziemlich wenig war, aber wie gesagt hatten wir auch zu viel Hackfleisch.
  • Geriebener KĂ€se. Gouda, weil er da war. Mit anderen KĂ€sesorten vielleicht besser. Als nĂ€chstes wĂŒrde ich es mit Cheddar probieren.
  • Salat. Was auch immer gerade im Garten stand. Ich urteile nicht ĂŒber euch, ob ihr jetzt Eisberg-, Römer- oder Feldsalat am liebsten esst.
  • Tomatenmark. So ein bisschen. Weil „ein bisschen“ eine bescheuerte Einheit ist schĂ€tze ich es auf ungefĂ€hr einen Esslöffel pro 250g Fleisch.
  • Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Knoblauchpulver, Tabasco. Wenn ich richtig viel Zeit und Lust drauf hĂ€tte wĂ€ren einfach frische Zwiebeln und frischer Knoblauch am Fleisch gewesen. Außerdem ist mir eigentlich egal mit was ihr wĂŒrzt, ich weiß ja nicht, was ihr gerne esst.

Zubereitung

Backofen auf 150°C Unterhitze (Umluft tut es wohl auch, mit Oberhitze wĂ€re ich vorsichtig) vorheizen, Tomaten und Peperoni zu kleinen StĂŒckchen schneiden.

Tacos

Weil die Tortillas zu groß waren musste ich sie zuerst zurechtschneiden. Ich habe alle aufeinander gelegt, ein rundes DessertschĂ€lchen drauf und dann mit einem scharfen Messer runderherum abgeschnitten. Danach waren sie in etwa so groß wie meine ganze Hand (mit Fingern), was eine ziemlich gute GrĂ¶ĂŸe war. Egal wie ihr zu richtig großen Tortillas kommt mĂŒssen sie danach warm und weich werden. Dazu nehmt ihr ein großes, feuchtes Tuch, wickelt die Tortillas darin ein und stellt das ungefĂ€hr zwei Minuten bei 350 Watt in die Mikrowelle. Solange sie noch warm sind pinselt ihr sie mit ein bisschen Öl ein und hĂ€ngt sie auf einen Rost. Jeweils eine Stange Abstand gibt eine gute GrĂ¶ĂŸe. Bei mir hat es gar nichts gemacht, dass sich zwei Tortillas berĂŒhrt haben, aber ich möchte mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen zu behaupten, dass das immer so ist. Den Rost dann im oberen Drittel in den Backofen stellen und nach ungefĂ€hr einer viertel Stunde hat man Tacos, aber: Sie waren am Ende zu hart. Es fĂŒhlt sich falsch an, das zu sagen, wenn wir von Hard Shell Tacos reden, aber sie waren viel zu brĂŒchig. Vermutlich hĂ€tte die halbe Dauer gereicht.

FĂŒllung

Das Hackfleisch lecker anbraten (ihr schafft das!), die Peperoni und das Tomatenmark dazu geben und ganz kurz mitbraten. Nach euerm Geschmack wĂŒrzen und mit einem kleinen bisschen Wasser ablöschen. Es soll saftig und feucht, aber nicht triefend sein. Ein paar Minuten stehen lassen, bis eure Tacos aus dem Backofen kommen. So einfach ist die FĂŒllung und ihr könnt das machen, wie auch immer ihr wollt: Andere Fleischsorten, andere GewĂŒrze, anderes GemĂŒse. Tacos sind magisch, sie können alles.

Zusammensetzen

Wenn eure Tacos fertig sind mĂŒsst ihr sie aus dem Backofen manövrieren. Ich habe den Rost bis ungefĂ€hr zur HĂ€lfte heraus gezogen, die Tacos mit einem Topflappen von unten angehoben und dann eine Gabel reingesteckt. Das hat bei vier StĂŒck ganz gut funktioniert, bei zwei war es eine Katastrophe und ich bin froh, mich nicht am heißen Rost verbrannt zu haben. FĂŒr VorschlĂ€ge, wie das einfacher geht, bin ich offen.

Sind die Tacos ein wenig abgekĂŒhlt könnt ihr sie fĂŒllen. Ganz nach unten den Salat, darauf dann den KĂ€se. Das dient als Trennschicht zwischen der feuchten FĂŒllung und dem Taco, damit dieser nicht durchweicht. Darauf dann die Hackfleischmasse und ein paar TomatenstĂŒcke darĂŒber streuen.

Das wĂ€re alles sehr lecker gewesen, aber wie gesagt waren die Taco viel zu brĂŒchig und deshalb noch schwerer zu essen, als Tacos sowieso schon sind. Als wir versucht haben, das Hackfleisch unter den Salat zu packen, damit der Taco ein wenig durchweicht, hat er darauf nicht mal reagiert, so trocken war er. Ich vermute, dass alles besser wird, wenn man die Tacos einfach weniger lange im Backofen lĂ€sst. Oder es funktioniert wirklich mit Maistortillas besser.

Resteverwertung

Aus den Resten habe ich gemacht, was jeder vernĂŒnftige Mensch gemacht hĂ€tte: Tacosalat. Dazu habe ich den abgeschnittenen Rand der Tortillas klein geschnitten, in ganz wenig Öl bei mittlerer Hitze geröstet bis sie knusprig waren und nach kurzem AbkĂŒhlen in Salz und Paprikapulver geschwenkt. Alle anderen Reste habe ich in eine SchĂŒssel geworfen, die selbstgemachten Tortillachips darĂŒbergestreut und schon war der Tacosalat fertig.