Blog like it’s 1999

Oder besser like it’s ungefähr 2007, denn 1999 kam das World Wide Web gerade in die Unterstufe, Google war weniger wert als Paulaner [citation needed] und ich chattete bei uboot.com. Wisst ihr noch, uboot.com? Natürlich wisst ihr nicht – niemand erinnert sich noch an uboot.com.

Es ist schon fast ein radikaler Schritt, ein Blog der einfach aussieht wie mein zweiter Blog1GottWeltKühlschrank. Mein erster Blog war ziemlich gelb, hatte eine Tapete und war bei irgendeinem Bloganbieter, den ich jetzt leider nicht mehr ausfindig machen kann. 2Haha, natürlich hab ich ein Fußnoten-Plugin installiert! Es war naiv anzunehmen, ich hätte mich irgendwie geändert!: Altbacken, langweilig und wenn ich ehrlich bin auf eine seltsame Art Deutsch. Vermutlich ist das überwiegend einfach pure Nostalgie, mein Wunsch dass alles wieder wird wie früher, als das Internet noch rein war, als die Community sich noch mochte und, naja, existierte und alles ein bisschen einfacher war. Vor mir selbst rechtfertige ich es allerdings ein wenig anders, um mich nicht so furchtbar alt zu fühlen: Nachdem ich mehrere Blogs einfach so lange ignoriert habe bis ich die URL vergessen habe, NES is dead so oft relauncht habe wie andere Leute die Unterhose wechseln3Furchtbare Leute, denn sind wir ehrlich so oft war es jetzt auch wieder nicht., hier und dort mal mehr oder weniger lang dabei war, eine seltsame Phase hatte in der alles ein Projekt mit eigener URL, Twitter-Account und Patreon war, nach fünf Tumblr-Accounts die aufgrund von Inaktivität gelöscht wurden, drei Mal scheitern am Login-Prozess von Medium, nächtelangem Lamentieren warum Twitter kein guter Ort für ausführliche Inhalte ist habe ich gemerkt: Ich will doch eigentlich nur Sachen ins Internet schreiben.

Und hier bin ich jetzt, im Internet und schreibe Sachen. Schon wieder. Immer noch? Wahrscheinlich beides. Denn ich glaube immer noch, dass ich interessante Sachen zu erzählen habe. Vielleicht nicht die interessantesten Sachen, aber wenigstens milde interessante Sachen. Und milde amüsante Sachen. Und ich habe Bilder, Quatsch, Musik, Rezepte und warum auch immer zwei Folgen von einem Podcast, die ja irgendwo hin müssen. Und das soll kein Projekt sein, deswegen ist es einfach nur noch ein Sammelsurium von Kategorien, wie man das halt früher in seinen Blogs gemacht hat. Und ich will damit keinen Designpreis gewinnen, deswegen ist es einfach irgendein Standardlayout, wie man das halt früher in seinen Blogs gemacht hat. Und es hat weder ein Konzept noch irgendeinen hohen Anspruch, wenn ich Lust darauf habe kann alles passieren von einem Image Macro bis zu einer 27-seitigen Analyse weshalb Rise of Skywalker kein guter Film ist (Rise of Skywalker ist wirklich kein guter Film), wie man das halt früher in seinen Blogs gemacht hat.

Vielleicht war früher nicht alles scheiße.

8 Antworten zu “Blog like it’s 1999”

      1. Viele die VIII aus den falschen Gründen nicht mochten, waren begeistert.

        Das positivste, was andere sagen, ist immer: „Sieht alles fantastisch aus!“

        Da stimme ich sogar zu, aber Scheiße in buntes Glitzerpapier zu verpacken, ist halt trotzdem noch Scheiße.

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